Nucknitz • Nuknica – kleines Dorf ganz groß

Nach der Siedlungsanlage ist Nucknitz ein lockerer Rundweiler. Die Siedlung besteht heute aus fünf Höfen sowie einigen weiteren Wohn- und Nutzgebäuden. Bis zur Gemeindereform am 1. Januar 1974 war Nucknitz eine eigenständige Landgemeinde mit den Ortsteilen Kopschin und Prautitz, dann wurde Nucknitz nach Crostwitz eingemeindet.
Image

Bedeutung des Ortsnamens

Der Ortsname lässt sich vom modernen sorbischen Wort nuknica für „Vorwerk“ herleiten. Dazu passt die alte Namensformen „Forberg“ und die Tatsache, dass Nucknitz tatsächlich ein Vorwerk von Luga, zeitweise auch des Klosters St. Marienstern war. Eine speziellere Deutung lässt die Ableitung von wnuk („Enkel“), also wnuknica im Sinne von „Erblehngut“ zu. [Quelle: Ernst Eichler/Hans Walther: Ortsnamenbuch der Oberlausitz. Akademie-Verlag, Berlin 1975]

Historisch-statistische Angaben »   

Jolka-Fest

Im Januar findet in Bresans Scheune das mittlerweile legendäre und äußerst beliebte Jolkafest statt. Die Einwohner von Nucknitz, Prautitz und Kopschin sowie einige weitere kreative Köpfe bieten ein zweistündiges, sehr kurzweiliges sorbisches Programm mit Gesang, Sketchen und Tänzen dar, das Jung und Alt aus Nah und Fern jedes Jahr aufs Neue begeistert. Danach gibt es ein fantastisches Feuerwerk mit Musik.

mehr »

Nuckstock open air

Ende August schlagen hier am Steinbruch etwa 800 Anhänger des Metal-/Rock-Festivals Nukstock aus dem In- und Ausland für ein Wochenende ihre Zelte auf. Veranstalter ist der Barakka e. V.

mehr »

Image

Von der Baracke ...

1958 wurde die Nucknitzer Baracke errichtet. Seitdem wird sie vom Jugendclub und als Versammlungsraum genutzt. Sie diente in den vielen Jahren aber auch als Gemeindeamt, Gemeindebibliothek, Konsum, Erntekindergarten und Mütterberatungsstelle.

Image

... zum Barakka e. V.

Heute ist sie Sitz des Barakka e. V., dem Veranstalter des Nuckstock-Festivals.

Wiege eines Domdekans stand in Nucknitz

Johann Matthäus Kutschank wurde 1776 in Nucknitz als Sohn des Bauern Simon Kutschank geboren und starb 1844 in Bautzen. Seit 1841 war er Dekan des Domstifts. 1842 wurde er zum Präfekten der beiden Lausitzen (Ober-/ Niederlausitz) ernannt. Für seine Verdienste um die Seelsorge und das Schulwesen von Bautzen wurde er 1831 zum Ritter des Königlich Sächsischen Zivilverdienstordens ernannt. Er war Mitglied der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften.

Auf dem Grundstück des ehemaligen Bauernhofes Kutschank steht heute der „Block“. Das Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen wurde 1970 für die Beschäftigten der Landwirtschaft erbaut.

mehr »

Gehöfte brannten nieder

In der Chronik von Nucknitz ist zu lesen, dass fast jeder Bauernhof mindestens einmal gebrannt hat bzw. abgebrannt ist.

1869

In der Nacht vom 29. auf den 30. August brannte in Nucknitz das Großsche Gut des Georg Jawork ab, der es aufgrund dessen weiter hinaus baute.

1869

1870

Großes Feuer ist in Nucknitz ausgebrochen. Durch einen Blitz brannte Ritschers (spätere Besitzer Deutschmann, Donath und dann Leider, heute Bresan) ab. Durch den Blitzschlag wurde eine junge Frau getötet. Völlig abgebrannt sind Krahls und Jaworks Bauernhöfe. Die Dächer waren mit Stroh gedeckt.

1876

Am 7. September um die Mittagszeit schlug der Blitz in das Ritscher’sche Gut , tötete die Frau beim Ofen und äscherte das Gut bis in die Stallungen ein.

1876

1890

Am 19. Januar brannten in Nucknitz die Scheuer, der Pferdestall und die Wirtschaftsgebäude des Wirtschaftsbesitzers Peter Schmole ab.

1963

Es brannte wieder bei Jaworks.

1963

Die Chronik von Nucknitz

Der erste urkundliche Beleg für den Ort ist vielleicht der 1374/82 erwähnte Räckelwitzer Einwohner Hannos Harke. Ein Zusammenhang zwischen seinem und dem Namen des Ortes ist aber nicht erwiesen.

Der erst 1512 als Nuckewitz erwähnte Ort ist wohl eine Spätgründung. Der Name lautet obersorbisch nuknica, wnuknica = Erblehngut, was dem deutschen Vorwerk entspricht.

1600

Nucknitz hieß im 16. Jh. auf Deutsch zeitweilig „Vorwerk“.

Gemeinde Crostwitz

Adresse

Gemeindeverwaltung Crostwitz
Hornigstr. 34
01920 Crostwitz

Kontakt

Telefon: 035796 96210
Telefax: 035796 96671
E-Mail: gemeinde@crostwitz.de

Die sorbische Sprache lebt