Kopschin • Kopšin – ein Idyll am Fuße des Burgwalls
Bedeutung des Ortsnamens
Der Ortsname wurde von der Bezeichnung für die Burgwallanlage, den Kopschin, übernommen, was so viel bedeutet wie „Brennnessel-Hügel“ (altsorbisch kopriva = „Brennnessel“) [Quelle: Ernst Eichler/Hans Walther: Ortsnamenbuch der Oberlausitz. Akademie-Verlag, Berlin 1975] Der erste Ortsname Kobschiwn stammt aus dem Jahr 1343.
Der Burgwall als Bühne
1921: "Na hrodźišću" von Jakub Bart-Ćišinski
Das Stück "Na hrodźišću" (Auf dem Burgwall) ist ein Werk des bekannten sorbischen Dichters und Pfarrers Jakub Bart-Ćisinski (1856 – 1909) und wurde 1921 auf der höher gelegenen Hauptburg aufgeführt. Es war ein historisches Versdrama über die Vereinigungsbemühungen der elbslawischen und sorbischen Stämme gegen die fränkischen Eroberer und den Verlust der Unabhängigkeit. 50 Darststeller erfreuten in vier Vorstellungen etwa 4.000 Besucher.
1936: "Paliwaka" von Jurij Wjela
Die Chronik von Kopschin
Der erste urkundliche Beleg für den Ort ist vielleicht der 1374/82 erwähnte Räckelwitzer Einwohner Hannos Harke. Ein Zusammenhang zwischen seinem und dem Namen des Ortes ist aber nicht erwiesen.
1343
Der Name Kobschiwn lässt sich vom altsorbischen kopriva-Brennnessel ableiten, damit dürfte wohl ursprünglich die alte Kopschiner Schanze gemeint sein. Kopschin bezeichnete ein Gebiet, in dem Dill angebaut wurde (1374 Coppfhzrin, 1559 Kopschen - 1617 Hobsiz, 1843 Kopšiny im Pl., 1848 Kopschen) zu kopr, koprik, im VM poprik „Dill“.
1374
Um 1374 wurde der Ort Coppfhzrin genannt.
Archäologische Funde
Die ersten archeologischen Funde im Bereich von Kopschin stammen vermutlich aus der Zeit der Lausitzer Kultur, also der Bronzezeit. Es handelt sich um ein Gräberfeld, das südlich des Ortes auf einem der jetzigen Felder gefunden wurde (siehe Bild).
Aufgrund der Lesefunde auf dem Burgwall ist eine Errichtung dieser slawischen Anlage ca. im 10. Jahrhundert wahrscheinlich, wobei sie bis ins 14. Jahrundert hinein genutzt wurde. Eine Nachnutzung ist wahrscheinlich, da auf dem Gelände ein gotischer Schlüssel gefunden wurde.
(Quelle: Museum der Westlausitz Kamenz)